Helle Bänke aus den 80er-Jahren werden ersetzt

Neues Domgestühl in St. Peter

REGENSBURG (sz/kb) – Zum Jubiläum „750 Jahre gotischer Dom St. Peter“ im Jahr 2026 soll der Innenraum von St. Peter nach den Vorstellungen des Domkapitels Regensburg eine Aufwertung durch die Aufstellung eines neuen Domgestühls erfahren. Der Entwurf wurde durch das Architekturbüro Berschneider + Berschneider entwickelt. Viele Entwurfs­varianten wurden diskutiert.

Das neue Gestühl soll in keiner Konkurrenz zum barocken Gestühl stehen, aber den ergonomischen und technischen Standards der heutigen Zeit entsprechen. Insgesamt 376 Sitzplätze im Mittelschiff, in den beiden Querhäusern, der Sailer-Kapelle und im Bereich des Hochgrabs für Kardinal Herzog Philipp Wilhelm von Bayern werden ersetzt. Hinzu kommen 48 Reservestühle für größere Veranstaltungen.

Heizung und Kälteschutz
Das derzeitige „neue Domgestühl“ steht seit den 1980er-Jahren neben dem Barockgestühl in St. Peter. Nach über 40 Jahren weist es deutliche Gebrauchsspuren auf und bedarf einer Erneuerung. Zudem wurde in der Vergangenheit von Gottesdienstmitfeiernden immer wieder bemängelt, dass gerade die Plätze mit der besten Sicht auf den Altar im Winter nicht beheizt werden können und keinen Kälteschutz von unten bieten. Außerdem fehlt eine Induktionsschleife für Mitfeiernde mit Hörschädigung.

Das Staatliche Bauamt Regensburg wurde vom Domkapitel Regensburg beauftragt, die Leistungen für die Planung beim neuen Dom­gestühl zu übernehmen. Das Architekturbüro Berschneider + Berschneider aus Pilsach bei Neumarkt wurde bei der Entwurfsfindung hinzugezogen. Bei dem von Domkapitel und Bauamt gemeinsam gefundenen Konzept im Blick auf das Domgestühl wurde das Büro Berschneider + Berschneider im Weiteren mit der Werk- und Detail­planung beauftragt. Das neue Gestühl soll auf einem niedrigen Podest an der Stelle des jetzigen Gestühls situiert werden; zum Schutz vor aufsteigender Kälte ist das Podest gedämmt, die Polster sind beheizbar.

376 Sitzplätze betroffen
Damit sich das neue Gestühl vom bestehenden Barockgestühl absetzt, fiel die Wahl auf geräucherte beziehungsweise lasierte Eiche. Es sollen 376 Sitzplätze durch den neuen Entwurf ersetzt werden, aufgeteilt auf das Mittelschiff mit 112 Plätzen, das Querhaus mit 80 Plätzen sowie die Sailer-Kapelle mit 32 Sitzplätzen. Über eine lose Bestuhlung werden 152 Sitzplätze im zweiten Joch von Westen um das Hochgrab für Kardinal Herzog Philipp Wilhelm von Bayern angeordnet; außerdem werden weitere 48 Stühle als Reserve für eine zusätzliche Aufstuhlung bei großen Anlässen vorgehalten.

Einbau im Herbst
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege war von der Erstellung der Planung bis zur Bemusterung mit 1:1-Modellen im Kirchenraum stets mit eingebunden, in der abschließenden Abstimmung auch der Generalkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Professor Mathias Pfeil, sowie der Stadtheimatpfleger Professor Gerhard Waldherr.

Im Zuge der Erneuerung des „neuen Gestühls“ im Dom soll auch die veraltete, energieintensive und durch die aggressive Hitze für das Gestühl schädliche Heizung im barocken Gestühl rückgebaut und wie im künftigen „neuen Gestühl“ durch beheizbare Polster ersetzt werden. Die Handwerkerkosten für die geplanten Maßnahmen (Fertigung und Einbau des neuen Gestühls, Rückbau der veralteten Heizung im Barockgestühl, beheizbare Polster in allen Gestühlsblöcken, Einbau einer Induktionsschleife, Elektroarbeiten) belaufen sich auf 615 000 Euro. Dazu kommen Nebenkosten für Architektenleistungen und die Betreuung der Baumaßnahme durch das Staatliche Bauamt Regensburg.

Die Ausschreibung für die einzelnen Gewerke ist angelaufen. Der Einbau des neuen Gestühls erfolgt in den Monaten September/Oktober 2024. Die Bänke vom vorhandenen „neuen Gestühl“, die in gutem Zustand sind, werden zur kirchlichen Weiterverwendung angeboten. Gut erhaltene Stühle bleiben im Dombereich für besondere Veranstaltungen.

13.03.2024 - Bistum Regensburg